Futterangebot


Halter mit viel Land pro Schaf und solche, die sich etwas Mühe machen mit der Zufütterung (auch bei sehr kleinen Gehegen), kennen offenbar weniger Fellwechselprobleme als die, die ihre Schützlinge "genügsames Schaf " schimpfen und ohne sich Gedanken zu machen die Weide bis zu den Graswurzeln leer fressen lassen. Damit sei nochmals gesagt, dass das Wort "genügsam" auf das Soayschaf wie auch auf andere Tiere mit Wildcharakter oder auf echte Wildtiere ( Mufflon, Reh) nur insofern zutrifft, dass sie kaum hochfett- und eiweißhaltiges Kraftfutter benötigen und mit wenig Nahrung auskommen. Hinsichtlich der Variationsbreite der Futterpflanzen sind sie keinesfalls genügsam. Sie sind angewiesen auf Spurenelemente und Mineralien vieler Pflanzen, die jedoch eine artenarme, zuweilen übernutzte Weide nicht bietet.

Salz, Mineralfutter, Futtertrog und Wasser- wenn überhaupt vorhanden- werden oft nicht mehr angenommen weil sie verschmutzt sind. An einen abgedeckten bzw. einem nicht aufgehängten Salzleckstein markieren gegebenenfalls Marder oder Spitzmäuse ihr Revier, Elstern verschmutzen den Wassereimer usw. Wer seine Schafe daran gewöhnen kann (vielleicht anfangs in Verbindung mit Leckerbissen, denn was sie nicht kennen, mögen sie oft nicht) Kleinmengen käufliches loses Mineralfutter und gegebenen- falls Kleinstmengen loses bzw. zerkleinertes Salz aus einem langen Trog gemeinsam (täglich oder auch 3x wöchentlich) zu fressen, ist sicher einige Sorgen los.

Getrocknetes Brot, Schaffutter in Pellets, Hafer u.a. bedeuten Kraftfutter. Alles sollte nur in Kleinstmengen (etwa 20g / Tier) z.B. als Lockmittel, verabreicht werden. Erstere beiden sind sehr beliebt und offenbar für die Schafe auch gesundheitsfördernd: Brot wegen des ausgewogenen Salzgehaltes, Schaffutter sollte es sowieso sein, da speziell für die Bedürfnisse der Schafe hergestellt. Von den Rübenschnitzel-Pellets werden die kleinen gut, die großen mit etwa 1 cm Durchmesser von den Schafen schlecht vertragen. Man sollte jedoch dabeibleiben wenn Schafe die dargereichten trockenen, im Pansen stark quellenden Pellets aufnehmen, denn es kann tödlich ausgehen wenn ein Tier 10 kleine Portionen frist, die für 10 Schafen gedacht waren. So ist es einem Bock ergangen, der die Weibchen von der Krippe verjagte und alle Pellets fraß.

Obstbaum, Hasel, Weide, Birke, Buche, Fichte, Cotoneaster und anderer Hecken- und Baumschnitt- wenn er nicht gerade giftig ist wie z.B. Liguster und Eibe bieten eine willkommene Abwechslung im Speiseplan einer womöglich seit Jahren als Standweide genutzten Schafkoppel.

...zurück zur Seite "Fellwechsel"